Hanoi – das ist eine überwältigende Anzahl von Motorrollern, die die Straßen täglich fluten. Und sie sind auch das schnellste Fortbewegungsmittel in der Stadt, mit dem Auto ist man viel langsamer.
Und da sind wir auch schon beim ersten praktischen Tip: Es gibt zwar öffentliche Verkehrsmittel in Form von Buslinien, deren Netz, Haltestellen und Abfahrtzeiten aber wohl nur von Vietnamesen oder Insidern ergündet werden kann. Mir hat sich das jedenfalls nicht erschlossen. Als ausländischer Besucher nutzt man am besten Uber oder Grab, um von A nach B zu kommen. Das ist super einfach und sehr günstig. Eine Fahrt mit einem Uber-Auto quer durch die Hanoier Altstadt kostet etwa 50 – 60 Cent, Motorroller gut die Hälfte.
Uber und Grab werden auch von den Einheimischen stark genutzt. Durch den digitalisierten Prozess ist auch der Preis für alle gleich – und nicht etwa um Faktor 10 erhöht, wie in allen vietnamesischen Touristen-Hotspots. Ein Fakt, auf den man sich einstellen sollte, wenn man das Land besucht. Leider muss man davon ausgehen, dass egal was man kaufen will, es extra „Touristenpreise“ gibt. Und zwar von der Geldwechselstelle im Flughafen bis zum Obst- oder Gebäckverkäufer auf der Straße. Hinzu kommt der Wechselkurs von 1 zu 25.000 im Verhältnis zum Euro – da verliert man schnell den Überblick über die Kosten. Tipp: Am besten immer den Währungsrechner auf dem Telefon griffbereit halten. Jetzt aber genug der negativen Aspekte – Hanoi ist eine spannende Stadt. Nicht unbedingt schön im klassischen Sinne, aber sehr interessant und kurzweilig.
Da sind zum einen die Märkte. WIr haben den Cho Dong Xuan Markt besucht – eine Art Großmarkt, der nicht für Touristen bestimmt ist. Das macht ihn so authentisch. Touristenware bekommt man hier nicht. Davon wird man im French Quarter und im Old Quarter zugeschüttet. Dafür erlebt man hier den Hanoier Alltag:
Hier lohnt sich überigens auch ein Mittagessen in den engen Gassen der direkt anschließenden StreetFood Anbieter. Hier essen auch die Händler.
Ein weiteres Highlight ist der Night Market an der Long Bien Bridge. Das ist allerdings nur etwas für Frühaufsteher. Hier werden ab 2:00 Uhr nachts die Lebensmittel für die unzähligen Restaurants und Street Food Stände eingekauft. Man fährt durch die ansonsten menschenleere Stadt bis sich auf einmal wie bei einem Eingang in einem Bienenstock die Zahl der Motorrollen häufen, die alle zu einer Stelle unter der Brücke wollen – dem Eingang zum Markt. Hier ist man dann wirklich der einzige Tourist und ich hatte durchaus zwiespältige Gefühle: als Wohlstandstourist steht man den hart arbeitenden Menschen im Weg herum (na ja – wir haben uns bemüht, es nicht zu tun) und fotografiert. Was teils freudig aufgenommen wurde, teils ablehnend.
Auch ohne Fotoapparat sehr sehenswert.
Die Gegend rund um die Long Bien Bridge ist sowieso sehr sehenswert. Gerade zur Rush-Hour morgens früh oder (für Touristen, die ausschlafen wollen) besser nachmittags ab 15:30 Uhr zieht eine unendliche Schlange von Rollern auf der Brücke ihre Bahnen.
Überall in Vietnam und entsprechend auch in Hanoit sieht man Propaganda Poster, Schriftzüge und Statuen der sozialistischen Partei.
Besonders deutlich wird dies am Ho Chi Minh Mausoleum, vor dem viele Touristen und EInheimische Selfies machen.
Alles in allem haben wir in Hanoi mehrere sehr spannende Tage erlebt – können wir weiterempfehlen.