Nach mehr als 10 Jahren waren wir also wieder in Asien – und anders als Thailand damals war Hongkong Liebe auf den ersten Blick. Die unzähligen Eindrücke der Tage dort haben mich nachts kaum schlafen lassen – ich bin der Stadt verfallen und kann es kaum erwarten, wieder hinzukommen. Menschen und Farben lassen sich in Bildern immer am besten festhalten – also fangen wir mit dem Stadtviertel an, dass beides im Überfluss besitzt: Mongkok – eine der dicht besiedelsten Orte der Erde. Unzählige Lädchen, Märkte und Garküchen verschmelzen mit den in allen Regenbogenfarben schillernden Leuchtreklamen. Hier sind die kleinen Händler zu finden und nicht die großen Labels in den riesigen Malls, wie man sie überall auf der Welt findet.
Für mich ist das schon bei Tag recht beeindruckend:
denn ruhig ist es hier nie.
Dies ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf die nächtliche Farbexplosion: Hinter den Leuchtreklamen verbergen sich auch in oberen Stockwerken in riesigen Gängen winzige Lädchen, die oft nur aus einer Theke bestehen hinter der ein Mensch gerade so Platz hat. Hunderte von diesen Geschäften reihen sich entlang durchnumerierter Gänge aneinander. Hier bekommt man wirklich alles: Tiernahrung, Schönheitscremes, Kartenspiele, Fernseher, Weine, Esoterik-Accessoires, …, und natürlich Technik in jeder Variation. Ich bin aus dem Staunen nicht heraus gekommen, welche Warenwelt sich hinter den Mini-Theken auf vielen Stockwerken verbirgt. Der Eingang zu diesen Wunderwelten ist eher verborgen – kleine unscheinbare Rolltreppen mit einem Sicherheits-Mann am Eingang führen in die oberen Etagen. Wenn man einmal die Hemmschwelle überwunden hat und dort hochfährt, taucht man ein in die Neon-beleuchtete Welt der Mini-Shops.
Gehandelt wird nicht nur in den Geschäften, sondern auch auf verschiedenen Straßen Märkten – hier wird vor allem Billig-Ware angeboten.
Die vielen Einkaufsstraßen teilen sich in Themengebiete auf, hier zum Beispiel die Straße, in der sich die Shops für Tierzubehör befinden:
Und es ist auch Mongkok, wo man das Bilderbuch Hongkong-Essen bekommt. Die Garküchen bieten für jeden Geschmack etwas:
Man muss wissen, dass die wenigsten Besitzer der Garküchen englisch verstehen und die Speisekarten helfen auch nicht wirklich weiter:
Das bedeutet, man zeigt auf das was man essen möchte, auch wenn man nur vermuten kann, was man da gerade ist. Geschmeckt hat es uns jedenfalls fast immer. Übrigens wird Gans gerne ganz serviert – also mit Kopf. Sicher für viele gewöhnungsbedürftig – jedenfalls ist man sich immer bewusst, dass man hier ein Lebewesen verspeist. Das entspricht in etwa dem Motto meiner Oma: „Wer Fleisch essen will, muss auch schlachten können, sonst soll er Gemüse essen.“ Nach dem Prinzip würde der Fleischkonsum jedenfalls deutlich zurückgehen.