17 Tage quer durch Marokko, knapp 3.000 km durch vom Regen überflutete Orte, staubtrockene Wüsten, einsame Landschaften, übersprudelnde Souks, lange Sandstrände. Übernachtungen in Wüstencamps, Hotels und Luxus-Riads – die Eindrücke sind vielfältig, berauschend und ich kann viele Momente schon nicht mehr richtig zuordnen.
Marokko ist einfach unfassbar vielseitig. Die Landschaften ändern sich innerhalb weniger Kilometer vollständig. Alleine die Anfahrt zur Sahara war ein Wechselbad zwischen Überflutung und Dürre. Im Ziz-Tal hatte es so viel geregnet wie seit vielen Jahren nicht mehr. Hier waren wir zum ersten Mal froh, ein Gelände-gängiges Auto mit einem professionellen Fahrer dabei zu haben. Khalid war einer der ersten, der sich über die Furt gewagt hat. Allerdings hatte ich mir während der Überquerung schon überlegt, wie man im Falle eines Abdriftens in den Fluß am schnellsten aus dem Auto kommt. Zum Glück waren die Sorgen unbegründet.
Sämtliche Dorfbewohner waren auf der Straße um teilweise in Sorge, teilweise mit Freude (vor allem die Kinder) die Geschehnisse zu verfolgen. Vor der Überflutung warteten mit uns ein sechs Enduro-Fahrer aus Österreich, die sofort von sämtlichen Kids umringt waren und die Bewunderung wohl auch ein wenig genossen haben. Wir haben die sechs am nächsten Tag noch einmal getroffen, die Maschinen waren komplett mit einer Schlammschicht überzogen.
Je näher wir der Sahara kamen, umso unwirklicher wurde die Umgebung für uns. Schnurgerade Straßen, Pott-ebene endlose Weiten unter einem grauen Himmel. Das alleine war schon die Reise wert.
Über die Wüste selbst und die Erlebnisse in der Zeit dort, werde ich noch separat berichten. Das Bild unten gibt schon mal einen kleinen Vorgeschmack. Und ich muss sagen – die Zeit dort war auch eine sehr spirituelle Erfahrung.
Nur von der Sahara zu berichten, würde Marokko nicht gerecht. Es gab noch so viel mehr unterschiedliche Landschaften – wie zum Beispiel hier in der Nähe von Zagora dieses palmengesäumte Tal:
Und natürlich die Erfahrungen mit Land und Leuten – auch hierüber wird es noch einen gesonderten Eintrag geben, aber soviel vorab: Das Opferfest warf schon Wochen vorher seine Schatten voraus: Überall (sowohl in der Stadt als auch auf dem Land) wurden auf den Märkten Schafe verkauft und aus den Häusern erscholl in der abendlichen Stille ein vielstimmiges „Määäh“
Zur Ruhe sind wir dann in Essaouria gekommen – der Stadt am Meer mit dem immerwährenden Wind „Alizée“, der natürlich ausgerechnet bei unserer Ankunft NICHT wehte. Dafür ergaben sich am Strand andere für diesen Ort ungewöhnliche Motive. Die sonst üblichen Surfer und Kiter hatten jedenfalls Pause.