Transport:
Flug:
Die günstigste Art nach Marokko zu kommen ist ein Flug mit RyanAir. Ein extra Vium muss man nicht beantragen, man muss nur vor der Passkontrolle ein Formular ausfüllen mit Reisezweck und -ziel.
Taxen:
Im laufe meiner Auslandsreisen habe ich schon dreimal einen Unfall erlebt in einem Taxi: In Bangkok, Damaskus und Marrakesch. In Marrakesch war der Fahrer einfach nur unaufmerksam, das Taxi erschien mir ansonsten in einem technisch halbwegs akzeptablen Zustand. Dies ist aber nur in den Großstädten der Fall, auf dem Land sieht man die abenteuerlichsten Vehikel durch die Gegend fahren. Dieser alte Daimler steht noch vergleichsweise gut da. Innen sind die Autos umgebaut, damit auf der Rückbank vier Personen Platz haben, neben dem Fahrer noch weitere zwei. Noch Fragen?
Auf dem Foto sieht man ein „Gand Taxi“ für Fahrten außerhalb des Stadtgebietes, für Kurzstrecken werden „Petit Taxis“ gewählt. In Marrakesch Stadtgebiet kosten diese fix 20 Dirham (2€) tagsüber, 40 Dirham nachts. Touristen wird standardmäßig der dreifache Preis angeboten. Nicht drauf einlassen, sondern zu erkennen geben, dass man die regulären Tarife kennt. Dann ist man sich schnell handelseinig.
Ich habe jedenfalls auf einem nervenschonenden Transport bestanden und wir haben uns durch das Hotel einen privaten Limo-Service (bei Anunft und Abflug) kommen lassen. Das kostet für etwa 45 Minuten Fahrt etwa 15 -bis 20€, dafür waren wir mit einem top-gepflegten SUV 7Sitzer unterwegs mit einem Fahrer, der konservativ fährt.
Öffentliche Busse:
Die öffentlichen Busse sind gerade auf den Hauptlinien auf einem absolut modernen Standard. Wir sind für 8€ die rund 200 km von Essaouria nach Marrakesch mit einem öffentlichen Bus gefahren und ich kann es nur empfehlen. Bei stark frequentierten Routen am besten ein paar Tage vorher die Tickets kaufen (es gibt fest zugewiesene Sitzplätze), ein Gepäckstück kostet noch 50 Cent und muss aber vorher angemeldet werden.
Bei längeren Fahrten gibt es alle 1,5 bis 2h eine Toiletten/Kaffepause. Es bleiben also keine Wünsche offen.
Leihwagen
Grundsätzlich würde ich in Marokko nur einen Geländewagen mieten, da viele schöne Stellen nur Offroad zu erreichen sind und gerade nach Regenfällen viele Straßen unpassierbar geworden sind und man auf das Gelände ausweichen muss. Ein guter Geländewagen kostet etwa 140 €/Tag ohne Benzin und Versicherungen. Mit Fahrer ist es genauso teuer, aber man ist deutlich entspannter unterwegs. Ich kann hier nur nochmal Sahara Services empfehlen, deren Fahrzeuge top in Ordnung waren und Khalid war nicht nur ein kompetenter Fahrer, sondern auch ein echter Schatz! 😉 Außerdem bleiben einem mit einheimschem Fahrer die folgenden Erlebnisse erspart:
Wir haben mit vielen anderen Reisenden gesprochen, die mit Leihwagen unterwegs waren und die Berichte glichen sich sehr. Selbst wenn man über die großen Verleiher Hertz, Europcar, etc. bucht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man schon ein 3-4 Jahre altes Fahrzeug bekommt. Durch die hohe Beanspruchung im Land (schlechte Straßen, Wüstensand, Schotterstraßen) sehen die Autos schon sehr mitgenommen aus. Dies ist aber nicht das einzige Problem: Obwohl es verboten ist und von der Polizei auch aktiv verfolgt wird, kommt es immer wieder vor, dass mehrere Personen auf Motorrollern „Jagd“ auf Touristen in Leihwagen machen und diese zwingen wollen, zu einem Geschäft zu fahren und sich dort Waren anzuschauen. Wir uns erzählt wurde, lassen die Fahrer irgendwann von einem ab, aber man muss halt die Nerven bewahren. Dies passiert manchmal im Umkreis von Großstädten wie Marrakesch, wo der Verkehr auch ohne diese „Begleiter“ schon hektisch genung ist.
Eine weitere Masche ist die Attacke auf das Mitleid von Autofahrern. Wenn man an einer schönen Stelle halt macht, um die Aussicht zu genießen, kommt ein vermeintlich Hilfsbedürftiger auf einen zu und bittet, ihn in die nächste Ortschaft mitzunehmen, da das eigene Fahrzeug liegengeblieben sei, die Mutter krank, oder eine andere herzergreifende Geschichte. So schlimm es klingt, aber die Empfehlung ist: NIE NIE NIEMALS jemanden mitnehmen. Man wird dann nämlich aus „Dankbarkeit“ in die Wohnung zu einem Tee eingeladen und dort wird einem dann über kurz oder lang irgendwelche Ware zum Kauf angeboten.
Das sind alles keine echten Gefahren, sondern nur Mittel zum Zweck, um Geschäfte zu machen- aber es kann einem die Urlaubsfreude nehmen. Also am besten schon innerlich darauf einstellen.
Sicherheit
Vor Reiseantritt habe ich die Empfehlungen des Auswärtigen Amtes für Marokko durchgelesen und mir ist es kalt den Rücken herunter gelaufen. Es wird vor Aufenthalten in der Nähe der algerischen Grenze (also Sahara) gewarnt wegen Entführungsgefahr. Außerdem solle man Menschenansammlungen meiden – wer jemals in einer Medina oder in Marrakesch auf dem Jemaa el Fna war, weiß, dass das vollkommen an der Praxis vorbei geht. Unsere Recherche hat dann ergeben, dass es noch NIE (!) eine Entführung von Touristen auf marokkanischer Seite gegeben hat. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an das Attentat auf dem Jemaa el Fna im Jahre 2011 (davor und danach war aber nichts) : Wir haben uns dann gesagt, dass es nirgendwo auf der Welt absolute Sicherheit gibt. Wenn es uns also erwischen sollte, dann ist das halt Schicksal. Ansonsten dürfte man z.B. auch nicht mehr in die USA, nach Spanien oder UK reisen.
Bei unseren Aufenthalten in den verschiedenen Städten, Ortschaften und einsamen Landschaften haben wir uns nie (wirklich nie!) unsicher gefühlt. Es gab keine agressiven Aktionen gegen uns als westliche Touristen, überall wurden wir freundlich aufgenommen. Nun ist die Welt nicht nur rosarot, sonst wäre Marokko ja das Paradies. Es gibt schon ein paar Dinge, die nicht Leib und Leben gefähren, durchaus aber das Portemonnaie des vermeintlichen „reichen“ Europäers. Überall, wo Touristen auftauchen, tauchen sofort fliegende Händler und Bettler auf und leider auch bettelnde Kinder. Es muss natürlich jeder für sich selber entscheiden, wir geben nirgendwo einem Bettler Geld und erst recht keinen bettelnden Kindern, denn damit setzt man das absolut falsche Zeichen. Was bedeutet es für die Familie, wenn ein bettelndes Kind mehr Geld mit nach Hause bringt, als die Eltern die auf dem Feld oder im Tourismus arbeiten? Schlimmstenfalls wird das Kind dann anstatt in die Schule zum Betteln auf die Straße geschickt.
Nun haben auch wir die Augen und Herzen nicht vor der Armut verschlossen. Wir haben grundsätzlich für alle Dienstleistungen (Kofferträger, Zimmermädchen) großzügig Trinkgeld hinterlassen und beim Einkauf von Souvenirs darauf geachtet, dass diese möglichst aus Kooperativen kommen mit Direktvermarktung oder wenig Zwischenhändlern, damit möglichst viel Geld bei den Erzeugern ankommt. In manchen bitterarmen Dörfern haben wir auch Keramiken mitgenommen, wissentlich zu einem höheren Preis in der Hoffnung, dass der Ertrag den Menschen dort direkt zukommt.