Seit unserer Reise nach Marokko hatte ich immer wieder Appetit auf ein leckeres Essen aus der Tajine – in der Heilbronner Provinz aber kaum in einem Restaurant zu bekommen. Wer in den 70er Jahren aufgewachsen ist, kann sich bestimmt noch an den Römertopf erinnern – ein echter Hype damals. Im Grunde ist die Tajine nichts anderes, nur in runder Form.
Ein Kochtopf aus einem reinen Naturprodukt aus Lehmerde und unglasiert. Das heißt, der Topf wird erst durch die Benutzung mit einer natürlichen Glasur versehen. Die Reinigung erfolgt nur mit heißem Wasser und Zitronensaft, der antibakterielle Wirkung hat – für die Hygieniker unter Euch. 😉
Der besondere Geschmack entsteht durch das langsame Erwärmen und lange Kochen bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen. Eigentlich ist das Zubereiten einer Tajine etwas für Faule, denn man braucht nur die Zutaten in den Topf zu geben, den konischen Deckel drauf, bei mittlerere Hitze auf dem Herd oder im Backofen langsam erwärmen – fertig. Wer einen Herd mit Zeitautomatik hat, kann sogar das Haus verlassen.
Da der Boden der Tajine quasi das Gegenteil einer Teflon Pfanne ist, wird immer mit ausreichend Flüssigkeit gekocht, die entweder aus Zwiebeln und/oder Tomaten besteht. Der Boden wird vor dem Erwärmen mit Olivenöl beträufelt. Man muss darauf achten, dass die Tajine einen planen Boden hat, der die Verwendung auf dem Herd erlaubt. Da ich einen Induktionsherd habe, brauche ich für die Benutzung noch eine Adapterplatte.
Das Ergebnis ist nach etwa 1,5 bis 2 Stunden köcheln ist phantastisch. Die typisch marokkanischen Gewürze habe ich alle im Haus und verwende sie auch häufig: Paprikapulver, Ingwerpulver, Kreuzkümmel, frischen Koriander und Petersilie – aber wahrscheinlich durch das langsame Kochen sind die Aromen viel intensiver als im normalen Topf.
Tipp: Wer gerne draußen kocht, kann die Tajine natürlich auch auf dem Grill stellen (von Anfang an, damit der Topf langsam erwärmt). Ein echter Allrounder also.