Bei dem schönen Wetter heute haben wir uns die Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück angeschaut und als Ausgangspunkt für eine kleine Trekkingtour genutzt. Die Brücke ist in weniger als zwei Stunden vom Rheinland und vom Rhein-Main Gebiet erreichbar, also gut geeignet für einen Tagestrip. Wir sind früh losgefahren und waren gegen 10:00 Uhr an der Brücke – zu dem Zeitpunkt war es noch einigermaßen leer und kühl.
Wer nicht gerade extreme Höhenangst hat, kann die Brücke gut überqueren, man ist ja gut gesichert. Allerdings schwankt es natürlich gerade in der Mitte schon ganz ordentlich – aber bis auf wenige Ausnahmen waren alle entspannt, für Kinder sicher ein tolles Erlebnis.
Wir sind von der Mörsdorfer Seite Richtung Sosberg gelaufen – vom Sosberger Brückenkopf geht man noch etwa zwei Kilometer, dann kann man im Gästehof Schimpf (Kirchweg 14) sehr guten selbstgemachten Flammkuchen verputzen. Der Gasthof selber und die Ortschaft sind schon sehenswert – dort ist die Zeit in den Siebzigern stehengeblieben. Ich hatte einen Flashback in die Kindheit. Und es wird einem bewusst, was Landflucht tatsächlich bedeutet: Viele Häuser stehen zum Verkauf, nur vereinzelt sind Menschen oder Autos unterwegs. Und – wie gesagt – in den Gaststätten fehlt das Geld zur Renovierung, was mittlerweile auch einen gewissen Charme hat.
Wir sind dann noch den Geierlay Rundweg gelaufen – etwa 5,6 km ab dem Sosberger Brückenkopf. Man durchquert das Tal unterhalb der Brücke und läuft durch wunderbar schattige und wunderschöne Wälder. Allerdings sind jetzt im Hochsommer viele Bremsen unterwegs, ich empfehle deshalb auf jeden Fall einen BiteAway einzupacken. Wenn man schon gestochen wird, kann man damit wenigstens die Folgewirkungen gering halten. Als Goodie gibt es dann noch den Blick auf die Brücke von unterhalb
und von ganz unten
Der Bach unten im Tal wird dann von der kleinen Schwester der Geierlay Brücke überquert 🙂
Auf der Rückfahrt sind wir dann noch einen kleinen Umweg über die Ortschaft Gehlweiler gefahren – dort wurde in den 80er Jahren die Serie Heimat von Edgart Reitz gedreht – eine sehenwerte Familienchronik des fiktiven Dorfes Schabbach über 100 Jahre hinweg.