Am Wochenende haben wir die Völklinger Hütte besichtigt und wir waren begeistert. Eine ziemlich unterschätzte Sehenswürdigkeit, denn hier ist für jeden etwas dabei. Natürlich zuallerst etwas für die Liebhaber von alten Industrielandschaften – die Hütte ist riesig und man kann die meisten Flächen besichtigen – im Gegensatz zum Duisburg-Meidericher Hüttenwerk. Wenn man das ganze Gelände abgeht, hat man schnell 10 km zusammen.
Wenn man auf die Gichtbühne möchte, sollte man kein Problem mit den Stufen aus Gitterrost haben. Stellenweise schaut man auf eine Tiefe von etwa 30 m herab.
Dafür wird man oben mit der schönen Aussicht belohnt. Das Bild lässt die Höhe erahnen, die man hinaufklettern kann.
Obwohl wir am Wochenende dort waren (Samstag) und gleichzeitig zwei hochkrätige Ausstellungen stattfanden, war das Hüttenwerk nur von wenigen Menschen besucht. Der nächste Parkplatz war höchstens zu 20% belegt – die wenigen Menschen verlaufen sich auf den riesigen Gelände.
Man läuft also die langen Fluchten ungestört enlang und hat den Eindruck, einen Zeitsprung in die Vergangenheit gemacht zu haben. In eine ausgestorbene Welt allerdings.
Manche Gebäudeteile sehen aus wie ein Raumschiff, das vor langer Zeit mal auf der Erde gelandet ist. Die leeren Fensterhöhlen starren einen schweigend an. Schon ein spezielles Erlebnis.
In der Sonne strahlen die mit einer Rostschicht überzogenen Eisenkonstruktionen – ein Flashback in meine Jugendzeit im Ruhrgebiet.
Nicht nur die Industriebrache ist sehr sehenswert, sondern die Kunst- und Geschichtsausstellungen müssen einen internationalen Vergleich nicht scheuen. Die Urban Art Auststellung, von Streetart Künstlern aus aller Welt, wird auch in Weltmetropolen wie Berlin, Paris oder New York gezeigt.
Gerade in der Kulisse der Schwerindustrie kommen die Exponate besonders gut zur Geltung.
Und das ist noch nicht alles. Zur Zeit läuft noch eine Ausstellung über die Kultur und das Gold der Inkas. Auch hier wieder gilt: Das Industrieambiente gibt der Ausstellung etwas Besonders. In der fast schwarzen Gebläsehalle werden im Obergeschoss mit beleuchteten Fotos Klima und geologische Besonderheiten von Peru erklärt, im Untergeschoss ist dann das Gold der Inkas zu besichtigen.
Fazit: Die Reise ins Saarland lohnt sich auf jeden Fall!